Von der Trauer und der Liebe zu (m)einem Sternenkind
15.10.2023 - Tag der Sternenkinder
Am 15.Oktober ist der Gedenktag der Sternenkinder. Jedes Jahr stellen betroffene Eltern um 19Uhr eine Kerze ins Fenster und lassen sie dort für eine Stunde brennen. Damit dieses Licht einmal um die Welt geht. Auch Großeltern, Verwandte und Freunde können da mitmachen. Als Erinnerung an das Sternenkind. Wenn sie dann den betroffenen Eltern noch ein Bild davon schicken, wird die Freude sicher groß sein. Dann ist da eine Verbindung. Das Wissen, dass das eigene Sternenkind nicht vergessen ist. Dass dessen Existenz nicht ignoriert wird. Dass man sich traut den Namen auszusprechen/ aufzuschreiben. Denn die meisten tun dies nicht.
Die Scheu ist groß, Sterneneltern anzusprechen. Sowohl an diesem Tag, als auch an jedem anderen Tag. Umso wichtiger, dass Sterneneltern laut werden. Dass wir über unsere Kinder sprechen. Sie waren unsere Kinder. Sie sind unsere Kinder. Sie gehören zu uns dazu. Denn nur wenn darüber gesprochen wird, fühlen wir uns nicht mehr so alleine damit. Im direkten Umfeld betrifft es kaum jemanden. Kaum einer versteht so richtig, wie es einem geht. Und es will auch kaum einer verstehen. Da ist es umso schöner, dass es die sozialen Medien gibt. Wo man auf einfache Weise andere Betroffene finden kann. Und weil es einfach schön ist, wenn an das eigene Kind gedacht wird, habe ich eine Aktion gestartet. Ich wollte die Sternenkinder, wie schon im letzten Jahr, sichtbar machen. So sollte jedes Kind einen Stern und ein Teelicht bekommen. Die Resonanz war erstaunlich! 88 Eltern meldeten sich, weil ihr Kind auch dabei sein sollte. Und so schnitt und beschriftete ich für jedes Kind einen Stern. Außerdem sollten alle Namen auf einem größeren Stern stehen. So waren alle Sternenkinder beisammen und doch leuchtete jedes für sich.
Es entstand ein wundervolles Lichtermeer, welches unser Zimmer erleuchtete. Es war hell und warm. Doch das war es nur, weil all diese Kinder nicht mehr leben durften. Das berührte mich sehr. So viele Kinder. Sie könnten mehrere Schulklassen füllen, würden sie noch leben.
So viele, die dabei waren. Aber längst nicht alle. Deswegen leuchtete in der Mitte auch noch eine Kerze für alle anderen Sternenkinder dieser Welt.
Nicht nur ich dachte mit meiner Aktion an viele andere Sternenkinder. Viele Sternenmamas posteten Kerzen und Lichter in Erinnerung an ihr eigenes und an andere Kinder. Der Zusammenhalt und die Verbindung untereinander sind etwas Besonderes. Ich bin sehr dankbar für die Verbundenheit und den Austausch mit anderen Sternenmamas. Diese vielen Lichter hatten etwas Magisches. Das Licht all der Sternenkinder wird noch ein paar Tage in mir weiter wirken.
Ein Stern strahlt hoch am Himmelszelt,
leuchtet bis runter auf die Erdenwelt.
War einmal ein Kind so klein,
doch durfte nicht mehr bei uns sein.
Verließ diese Welt schon in Mamas Bauch,
oder kurz danach, das gibt es leider auch.
Ein jedes Licht leuchtet heute für so ein Kind.
Es zeigt, wie viele es sind.
Jedes strahlt für sich und doch ist keines allein.
So sollte es auch bei uns auf Erden sein.
Wir sind miteinander verbunden und werden gemeinsam laut,
weil sich das sonst keiner traut.
Unsere Kinder haben gelebt, sie waren existent.
Sie sind es wert, dass man an sie denkt.
Unsere Sternenkinder strahlen in einem Lichtermeer,
und wir vermissen sie, besonders heute, sehr.
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