Von der Trauer und der Liebe zu (m)einem Sternenkind
22.01.23 - Trigger im Krankenhaus
Mein Kopf weiß ganz genau, weshalb wir hier sind. Er weiß, dass es notwendig ist. Er weiß, dass wir hier gut aufgehoben sind. Er weiß das alles.
Doch mein Herz ist gefühlt im Jahr 2022. Als ich mit Lara hier war. Sie in diesem bunten Kinderbett lag, welches hier auf dem Flur steht. Ich in diesem Elternbett lag, welches hier im Zimmer steht. Das Geräusch des Wasserautomaten oder das der Automatiktür zur Station. Die Flure und Gänge, durch welche ich damals einige Male lief. Die Cafeteria, in der ich ein Stück Kuchen aß. Kleine Babys (eins sogar mit Nasensonde), so wie einst meins hier war. So viele Dinge, die mich an dich erinnern. Überall warst irgendwie du. Als wäre ein Hauch von dir wieder hier. Als wärst du wieder mit uns hier. Die ganze Zeit schon denke ich, dass DU wieder im Krankenhaus bist. Dass alles von vorn beginnt. Die ganzen Untersuchungen. Und dass du am Ende wieder stirbst. Dass ich dein Sterben nochmal erleben muss. Du uns wieder verlässt. Aber nein, du bist tot und du bleibst es auch. Es kann nicht nochmal passieren. Was sich jedoch wiederholt, sind meine Gefühle. Angespannt sein, Unsicherheit, Ängste. Noch dazu kommt nun eine große Sehnsucht. Als ich das Krankenhaus verlasse, denke ich: „Im Dunkeln bin ich hier noch nie weg gefahren.“ Und ich schaue zu dem Parkplatz, wo ich damals stand. Ich fühle regelrecht die schwere Babyschale in meiner Hand, als ich dich zum Auto trug. Dort habe ich dich ins Auto getan und gewusst, dass du bald sterben wirst. Mit all diesen Erinnerungen im Herzen steige ich in mein Auto und fahre nach Hause.
Im Auto spricht der Radiomoderator von schwierigen Entscheidungen. Ich denke an unsere schwierige Entscheidung damals. Zu entscheiden, wo unser Kind sterben darf. Das war schwierig! (Doch im Radio ging es nur um das Abendessen…)
Zuhause schaue ich dann noch etwas Serie. Und was passiert? Die Tochter des Mannes stirbt im Krankenhaus. Er berührt ihre Wange und ich weiß sofort, wie es sich angefühlt hat. Ich spüre den Schmerz des Mannes und den Wunsch, sie würde plötzlich wieder atmen und sich bewegen.
Ein Tag voller schmerzlicher Erinnerungen. Ein Tag, der mir besonders zeigt, wie sehr du mir fehlst. Auch wenn das im Alltag manchmal untergeht. Ich vermisse dich!
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